Nabendynamo Laufrad

Die dunkle Jahreszeit steht an und mit ihr steigt die Notwendigkeit für ordentliche Beleuchtung am Rad. Jedenfalls für diejenigen die auch in dieser Zeit nicht auf ihr Training verzichten möchten, oder weiter mit dem Rad zur Arbeit, Schule oder Uni fahren wollen.

Man kann das heute locker mit guter Akku-Beleuchtung lösen, es gibt im Handel gute Lampen in ordenlicher Qualität zu vertretbaren Preisen. Schnell montiert meist leicht via USB Ladegerät aufzuladen. Für gelegentliche Nutzung eine perfekte Lösung.

Für die Vielfahrer und Dauernutzer unter uns ist das aber nicht die perfekte Lösung. Allein schon die beschränkte Akku-Laufzeit macht eine Batterie betriebene Beleuchtung zur zweitbesten Lösung. Da ist nach wie vor eine fest installierte, “autarke” Lichtanlage das Mittel der Wahl. Das heißt: Nabendynamo und ordentliche Lampen, eleganter Nebenefekt: ihr könnt mit dem Nabendynamo auch noch ein Ladegerät betreiben und damit z. B. ein Smartphone, das Navi oder eine Powerbank laden.

So, und hier kommt mein Angebot:

Ihr sagt mir was ihr braucht und für welchen Einsatzzweck und ich schlage euch das passende Material (Felge, Speichenanzahl, Einspeichmuster etc) für Nabendynamo-Laufrad vor. Entweder ich besorge das Material zu handelsüblichen Preisen oder ihr beschafft es selber und gebt mir das für den Laufrad-Aufbau. Am Material verdiene ich nichts, für das Einspeichen möchte ich €50 haben. Wer auch die Lampen mit der Verkabelung montagefertig oder auch gleich montiert haben möchte, kein Problem für weitere €30 gibt es das ganze Betriebsfertig montiert incl. aller Lötarbeiten. Wenn es noch ein Dynamo gespeistes USB-Ladegerät sein soll kommen noch €20 dazu, unterm Strich kostet das Gesamtpaket mit allem drum und dran €100 Arbeitskosten plus Material.

Welches Material und was kostet das ganze?

Nabendynamo:

Das beste was es zu kaufen gibt ist ein SON Nabendynamo, etwas teuerer aber auch sehr gut und sehr langlebig. Dazu kommt noch ein guter Reparatur-Service bei Schmidt Maschinenbau. Den SON Nabendynamo gibt es in verschiedenen Ausführungen und mit einer breiten Palette an Lochzahlen. Da findet sich für jeden Anwendungsbereich ein passendes Model.

Wer mehr auf das Budget achten will oder muss, ist mit einem SP (Shutter Precision) Nabendynamo gut bedient. Der SP wird in Asien hergestellt und ist daher entsprechend günstig, er erreicht allerdings nicht die Qualität und Leichtgängigkeit eines SON ist aber ein durchaus brauchbarer Nabendynamo.

Felgen:

Eine gute, günstige, robuste “geht immer” Felge für den Zweck ist die DT-Swiss R460: V-Profil, 18mm Innenmaß, Reifen ab 23mm perfekt mit 25 oder 28mm, Tubeless möglich, in vielen Lochungen erhältlich, kostet ca. €40 (oft darunter)

Eine schöne Felge für ein leichtes und schnelles Nabendynamo Vorderrad ist die Kinlin XC279: 28mm hoch, V-Profil, im Handel für ca. €60 zu haben.

Speichen:

Sapim, was anderes verbaute ich nicht. Hier je nach Wunsch und Einsatzzweck Sapim Cx-Ray Messerspeichen oder Sapim Laser mit Sapim Polyax Nippeln.

Lampen:

Hier gibt es wieder mehrere Möglichkeiten: Wer gute moderne und optisch ansprechende Lampen will kauft Supernova. Da gibt es nicht viel zu sagen, schaut euch das auf der Website an, das ist Topmaterial.

Die Alternative dazu SON Edelux Scheinwerfer mit passendem Rücklicht. Ebenfalls technisch und optisch Spitze.

Und dann gibt es noch Busch und Müller mit einer breiten Auswahl an Scheinwerfern und Rücklichtern. Hier gibt es von High-End bis Budget einiges an sinnvollen Kombinationen. Mit den Produkten von Busch und Müller verbunden mit eineigen Teilen von SON und Supernova lassen sich sehr gute und einigermaßen günstige Lichtanlagen zusammenstellen.

Verkabelung:

Wenn ich Supernova Lampen betreibe, verdrahtet ich die mit Supernova Kablen. Wenn ich SON Lamben betreibe nehme ich SON Koax-Kabel. Wenn ich Busch und Müller Lampen verbaute nehme ich nur dann B&M Kabel wenn ich auf das Budget achten muss/möchte. Die B&M Verkabelung kann man durchaus betriebssicher und sehr haltbar aufbauen, sie ist aber was die Steckverbindungen und die Bruch/Reißsicherheit der Kabel betrifft nicht auf dem Niveau z.B. der SON Koax Kabel.

Ein paar Beispiel-Konfigurationen:

  • Das Nabendynamo Laufrad für den Renner:

SONdelux Nabendynamo (ca. €230)
Kinlin XC279 Felge 20 Loch (ca. €60)
20 Sapim CX-Ray Speichen plus Nippel und Unterlegscheiben (ca. €60)
Felgenband (€10)
Einspeichen (€50)

Das fertige Laufrad wiegt dann knapp 1000g und kostet ca. €410

  • Das Robuste mit Blick aufs Budget

SP PV-8 Nabendynamo (ca. €90)
DT-Swiss R460 Felge (ca. €40)
28 Sapim Laser Speichen plus Nippel und Unterlegscheiben (ca. €25)
Felgenband (€10)
Einspeichen (€50)

Das fertige Laufrad kostet ca. €215

(Die Materialpreise sind etwas höher angesetzt, mit geschicktem Einkauf lassen sich hier und da noch ein paar Euro sparen)

Weitere Laufrad Konfigurationen auf Anfrage.

Das folgende Laufrad habe ich für mich selbst gebaut:

Den SONdelux in der 32 Loch Version hatte ich noch in der Schublade liegen, aber ein 32 Speichen Laufrad wollte ich damit nicht bauen. Also habe ich mit einer 32 Loch DT-Swiss R460 Felge und 16 Sapim CX-Ray Messerspeichen und 14mm Messingnippel ein sehr passabeles Laufrad aufgebaut. Das hält und fährt hervorragend war aber auch viel Arbeit. Mit 16 Speichen ist man schon sehr an der Grenze des technisch sinnvollen und kann sich im Zusammenhang mit dem SONdelux Resonanzprobleme einhandeln. Das ist alles in den Griff zu bekommen, braucht aber viel Feingefühl für die passende Speichenspannung und es barucht die Bereitschaft das Laufrad regelmäßig zu kontrollieren und zu warten.

Sysiphos reloaded – Everesting

Es fehlte noch was bevor es für eine Woche Trainingsfrei gibt und zum See-Segeln geht. Kurzentschlossen habe ich mir ein Everesting “auferlegt”, schließlich muss man sich seine Herausforderungen in diesen Zeiten selber basteln. Die Idee das noch kurz vor dem “Mid-Season-Break” zu machen kam mir beim Training als ich im Kopf die Verbliebene Trainigswoche durchplante. Es fehlte einfach noch ein “größeres Ding”.

Die Vorgaben waren dafür schnell zusammengestellt:

  • Pacing Strategie testen
  • Bike fitting testen
  • Material testen
  • Ernährungs Strategie testen

Da in diesem Jahr noch Transpyrenee2020 auf dem Programm steht also die perfekte Möglichkeit einige Dinge auszuprobieren und zu testen. Alles in allem ein wenig “Laborversuch” ohne Labor aber mit Spaßfaktor.

Die Strecke lag auf der Hand: Der Ansteig in der Pfalz, Kalmit-Höhenstraße, im Prinzip optimal für ein solches Vorhaben. Die Daten: ca. 5,3km – 390hm – 7% , mit 24 Wiederholungen ist die Birne geschält und etwas mehr als die Höhenmeter des höchsten Berges der Erde sind eingefahren.

https://maps.app.goo.gl/EMcJeEmFJYpagovv5

Die Pacing-Strategie war die Sache so anzugehen das ich mich nicht komplett kaputt fahre sondern das selbe ein Tag später wiederholbar wäre. Das bedeutet für mich im Bereich von +/-200W- max. 230W bleiben (einige “Ausrutscher” nach oben passieren und sind einkalkuliert) und immer schön geduldig auch wenn es langsam geht, und die Abfahrten als Pause nutzen. Ich habe mir die 24 Wiederholungen in 8 Blöcke zu je 3 Auffahrten eingeteilt und danach jeweils eine Pause von ca. 10-15 Minuten eingelegt, nach dem 4. Block gab es eine Pause von ca. 30 Minuten.

Die Pausen waren vor allem zum Essen da. Ich hatte mir am Beginn des Ansteigs ein “Basislager” in Form eines Kleinwagens eingerichtet der angefüllt war mit Speisen und Getränken 😉 Da das ganze ja auch ein “Versuchsaufbau” war, habe ich alles Mögliche an Nahrungsmitteln und Getränken eingepackt: Obst, Gemüse, Reiskuchen, Käsebrote, allerlei Süßkram, Milch, Joghurt, Cola, Saft, Proteinpulver, Wasser, Iso-Drink. Ich wollte versuchen so viel an Kalorien reinzustopfen wie ich verbrenne, ein ehrgeiziges Unterfangen da der Magen das nicht ganz so toll findet wie der Kopf. Ich kam mir am Ende vor wie ein innerlich vollkommen verklebtes Kohlehydrat-Monster, ich wollte danach fasten, nichts mehr essen, nie mehr! – die Ansicht hat dann für etwa 2 Stunden gehalten 😉

Der Bike-fitting Test hat nur ergeben das alles gut passt. Eventuell ein paar kleine Änderungen wären mit aller Vorsicht denkbar, was aber schon in den Bereich geht wo man sich den Vorteil auf der einen Seite mit dem Nachteil auf der anderen Seite erkauft.

Zum Material: Die Veloflex Reifen mit Latex-Schlauch haben sich mehr als bewährt. Der Reifen läuft jetzt fast 3000km vorne und hinten pannenfrei. Das Fahrverhalten ist sehr angenehm, Kurvenstabil und gute Haftung. Ich habe z.Z. vorne und hinten 23mm aufgezogen, werde wohl für Transpyrenee hinten 25mm aufziehen. Auf mein Cervélo R3 lass ich als Langstreckenrad nichts kommen, das Rad bietet mir alles was es für lange Strecken braucht: Komfort, gutes Handling, Stabilität und ausreichend leicht ist es auch. Bib-Short und Trikot (lang und kurz) LaPassione sind hervorragend. Das einzige Teil was nicht genügt hat war der Scheinwerfer-Halter der seine Aufgabe des Haltens nicht so ganz richtig interpretiert hat (war mehr ein Dreher als ein Halter), das war dann in der Werkstatt in 5 Minuten mit der Ergänzung einer Zahnscheibe erledigt.

Sich mental über die Zeit bei Laune zu halten ist nicht immer einfach. Unablässig den selben Anstieg hinauf und wieder herunter zu fahren ist eine spezielle Erfahrung. Ich habe dabei immer wieder an “Der Mythos des Sysiphos” von Albert Camus denken müssen der den Zustand gut beschreibt. Ich möchte das ganze als lange und intensive Meditation beschreiben – eine tolle Erfahrung!

Die Daten

https://www.strava.com/activities/3733349798/embed/e867215919157ac12b7f11b4a4baa96d02c37a87

254.44km - 9106hm - 206W - 14:17:23 Fahrzeit (86% der Gesamtzeit)  – 16:41:22 Gesamtzeit

Jetzt warte ich noch auf die Bestätigung von everesting.cc das der Versuch nach den Regeln gültig ist, das wäre dann noch der zwar nicht unbedingt nötige aber doch schöne Zierrat einer guten Trainingseinheit 😉

UPDATE 19/07/2020:

Die Bestätigung: https://everesting.cc/hall-of-fame/#/hill/3733349798

Velo Service

Als passionierte Radsportler suchen wir wahrscheinlich alle nach dem nächst besseren Bike, leichter, schneller, komfortabeler, nach dem Motto ” Das bessere ist des guten Feind”. Auch der “Will haben” Faktor ist dabei nicht zu unterschätzen, schließlich ist ja auch Liebhaberei dabei. Doch wird für die meisten entweder der Blick auf den Kontostand oder der Platz in der Garage der limitierende Faktor sein, oder sich irgendwann die Frage nach dem Sinn der Übung einschleichen: Ist das ultimative Traumrad wirklich sooo viel besser, oder lässt sich mit geschicktem Tuning an der richtigen Stelle am vorhandenen Rad einiges mehr an Leistung herausholen? Und sind gut gestaltete Trainingspläne und Bike fitting nicht die am Ende die sinnvollere Investition?

Um das volle Potential aus einem Rad herauszukitzeln gibt es diverse Ansatzpunkte, der erste (und mit der wichtigste) ist die perfekte Anpassung an den Fahrer, sprich Bike fitting. Hier kommen die Kontaktpunkte in den Fokus:

  • Sattel
  • Lenker – (wenn die Breite, Drop und Reach passen gibt es hier einige unkomplizierte Möglichkeiten zur Optimierung).
  • Vorbau
  • Pedale / Cleats

Der nächste Ansatzpunkt mit viel Tuning-Potential sind die Laufräder. Auch hier lohnt es erst mal schrittweise vorzugehen:

  • Laufräder perfekt Zentrieren und auswuchten
  • Gutes, zum Einsatzzweck passendes Reifenmaterial montieren.
  • In einen neuen qualitativen Laufradsatz investieren

Antrieb: Hier braucht es auch nicht eine Schalterei in der Shimano Dura-Ace oder Campgnolo Record Klasse um schnell zu sein, Shimano Ultegra oder 105 bzw. Campagnolo Potenza machen einen prima Job und lassen sich mit ein paar kleinen Upgrades und perfekter Justierung auf Top-Niveau bringen. Wichtiger für die Performance des Antriebs sind jedoch andere Bauteile:

  • Kette
  • Kassette
  • Kettenblätter
  • Tretlager (Innenlager)
  • Züge – Hier ist oft die Ursache für schlechte Schaltperformance zu finden.

Eine gute Abstimmung der Übersetzung ist das A&O um die Leistungsfähigkeit des Fahrers auf die Straße zu bringen. Verschiedene Kassetten für flaches oder gebirgiges Terrain sind kein Luxus. Und nein, man braucht nicht unbedingt eine 11x oder 12x Schaltung um schnell zu sein, gut abgestimmte 10x oder gar 9x Antriebe sind robust und funktionieren hervorragend.

Der Steuersatz ist auch einen Blick wert, dieser sollte spielfrei eingestellt und die Lager leichgängig und frei laufen. Besonders das untere Lager braucht nach einiger Zeit des Betriebs etwas Zuwendung in Form von Reinigung und neuem Fett bzw Lagertausch.

Die Bremsen sind unsere Lebensversicherung und von daher ein elementar wichtiges Bauteil. Zum Felgenmaterial passende Bremsbeläge, perfekte Justage, geschmierte Gelenke und sauber laufende Züge machen mehr aus jedem Stopper.

Wer ein ordentliches Rad mit einem für die eigenen Körpermaße passendem Rahmen sein eigen nennt braucht also nicht unbedingt ein neues Rad um schneller, kraftsparender und komfortabeler unterwegs zu sein. Mit ein paar sinnvollen Modifikationen und Upgrades bzw. gut ausgewählten Komponenten lässt sich auch aus einem scheinbar “mittelmäßigen” Rad einiges herausholen und eine Menge Geld sparen.

Auch der Neuaufbau auf Basis eines ordentlichen Rahmens mit sorfältig ausgewählten Komponenten lohnt sich. Hier kann man sehr individuelle Lösungen kreieren und von vorne herein alles nach dem Bedarf und den körperlichen Gegebenheiten des Fahrers ausrichten.

Wer sich die erforderlichen Umbau und Justierungen nicht selber zutraut oder Beratung wünscht dem kann ich gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Bei mir erhalten Sie den ganzen Service: Bike fitting, Tuning, Neuaufbau, Umbau, Beratung

Kontakt: cyclosphie@posteo.de

Wellenreiten – SQlab 612 Ergowave R

Das jüngste Sattel-Modell in der Ergowave Serie der 612 Ergowave R von SQlab ist besonders für eine leistungsorientierte Haltung mit mehr als 5cm Sattel-Lenker-Überhöhung konzipiert, richtet sich also vornehmlich an ambitionierte Rennradfahrer. Da mich das Konzept des Sattels interessiert hat – insbesondere die Idee mit der “Welle” – und ich ausserdem schon länger vorhatte mich den Produkten von SQlab näher zu befassen, habe ich den SQlab-612-Ergowave-R gekauft, montiert und getestet.

SQlab Ergowave R

“Kürzer – Taillierter – Leichter – schneller” so beschreibt SQlab den 612-Ergowave-R.
Kürzer ist der Sattel in der Tat, um rund 20% weniger Sattelnase gegenüber z.B. einem üblichen Rennrad Sattel. Taillierter: es gibt viel Freiheit für die Oberschenkel. Leichter: da gibt es mit 150g mit den S-Tube und 125g mit den Carbon Sattelstreben nichts zu meckern. Schneller: nun gut, das ist relativ aber insofern richtig das ein Sattel der sowohl gut stützt als auch keine Beschwerden verursacht dem Fahrer hilft sein Leistungsvermögen abrufen zu können und ihn somit schneller macht.

SQlab Ergowave R

Das Einrichten des Sattels ist nicht trivial, hier entscheiden Justierungen im Millimeterbereich über Wohl oder Wehe. Sowohl die Sattelneigung als auch die vor-zurück Position muss exakt eingestellt werden damit das Konzept wirklich gut funktioniert und die Vorteile zur Geltung kommen. Hier ist die Hilfe eines Bike-Fitters durchaus empfehlenswert möchte man das Maximum an Leistung und Komfort aus dem Sattel herausholen. Wer die Einrichtung des Sattels lieber in Eigenregie bewerkstelligt, sollte sich viel Zeit zum experimentieren lassen um den “Sweet spot” zu finden. Durch die kurze Bauform des Sattels kann ggf. ein Wechsel der Sattelstütze notwendig werden da der Sattel, bedingt durch die kurze Bauform, etwas weiter nach vorne positioniert werden muss.

SQlab Ergowave R

SQlab bietet des Sattel in den Breiten 12/13/14cm an. Vor dem Kauf steht also erst einmal eine Vermessung der Sitzknochen an um die passende Breite bestimmen zu können. Demenstprechend gibt keine spezifischen Frauen oder Männer Modelle, es wird allein nach dem Sitzknochenabstand der passende Sattel gewählt. Es ist damit nicht unbedingt gesagt das der Sattel für jeden Hintern passt, aber er hat das Zeug dazu sehr vielen Hintern zu passen (exakte Einstellung vorausgesetzt).

SQlab Sitzknochenvermessung

Praxis? Toll! Ein hervoragend konzipierter Sattel: Fest, kein Druck auf die Weichteile, Beinfreiheit, ermüdungsfreies Sitzen über Stunden. Das Bezugsmaterial ist rutschhemmend, der Flex der Sattelschale und die Dämpfungseigenschaften der (sehr straffen) Polsterung angenehm. Der im übrigen hervorragend verarbeitete Sattel ist voll Langstreckentauglich, auch nach 12Std. im Sattel gab es keinerlei Einschränkungen oder gar Beschwerden. Es braucht natürlich etwas Zeit bis man sich an den Sattel adaptiert hat, die passende Position auf der “Welle” will gefunden werden. Das geht aber nach meiner Erfahrung recht schnell von statten.

SQlab bietet eine Testphase von 30 Tagen nach Kauf (im Webshop) für die Sättel an, dadurch wird das Ausprobieren erheblich erleichtert. Abgesehen davon lässt sich an dieser Kulanz ablesen wie sehr diese Leute von ihren Produkten überzeugt sind. Hier werden nicht irgendwelche Werbeblasen in die Luft gepustet sondern hier wird ein ausgereiftes Produkt angeboten, das mit Sorgfalt entwickelt und produziert wurde.

https://www.sq-lab.com/

Giro Empire ACC

Das könnte er sein, der Schuh den ich schon lange gesucht habe.

Giro Empire ACC

Geschmeidiges Außenmaterial, fein einstellbarer Schnürsenkelverschluß, und tolle Optik.

Giro Empire ACC – Easton EC90

Easton EC90 Carbonsohle, im Pedalbereich nur 6,5mm stark, sehr steif. Die Bohrungen für die Cleats liegen etwas weiter in Richtung Mittelfuß als bei anderen Schuhherstellern üblich.

Giro SuperNatural Fit Kit

Innensohle mit anpassbarer Gewölbeunterstützung. Mit dem von Giro® SuperNatural Fit Kit® genannte Innnensohlenkonzept lässt sich mit drei verschiedenen Mittelteilen die Innensohle an das Fußgewölbe anpassen.

Vorerst ein paar Bilder vom frisch ausgepackten Schuh, ein ausführlicher Testbericht folgt nach mindestens tausend gefahrenen Kilometern. Also noch ein wenig Geduld und immer mal wieder vorbei schauen 😉

Upgrade? Wo steckt das Potential

Wenn man das perfekte Rad sein eigen nennt und auch der Rest der Ausrüstung keine Wünsche mehr offen lässt, dann stellt sich die Frage nach einem Upgrade wohl kaum. Aber wer hat das schon und wann ist das Stadium der Perfektion erreicht?

Nähern wir uns der Frage nach der Perfektion doch einmal philosophisch: “Perfektion entsteht nicht, wenn nichts mehr hinzuzufügen ist;
Perfektion ist, wenn man nichts mehr wegnehmen kann“.
Lassen wir diese Aussage mal als ein “weniger ist mehr” und einen ( wie ich meine nicht unberechtigten ) Zweifel an der Nützlichkeit des “noch ein bisschen besseren” Materials stehen.

Oder gehen wir das mal vom sportlichen Ansatz her an: Was macht schneller? Der noch ein wenig leichtere Laufradsatz, der noch ein wenig aerodynamischere Rahmen? Oder liegt das wirkliche Verbesserungspotential doch eher im besser strukturierten Training und/oder einem Bike fitting?

Es gibt durchaus sinnvolle Upgrades was das Material betrifft. Aus der Bike fitting Perspektive habe ich zuerst die Kontaktpunkte im Blick: Schuhe, Lenker, Hose, Sattel; in dieser Reihenfolge.

  • Schuhe: Mit eines der wichtigsten Teile der Ausrüstung – abgesehen vom Fahrrad, ohne das wir nicht fahren können 😉 Ein in jeder Hinsicht gut passender Schuh mit einer ordentlich steifen Sohle und sorgfältig angepassten Cleats bringt ein großes Plus in punkto Leistung und Komfort.
  • Lenker: Passt das vorhandene Lenkgeröhr wirklich gut zum Fahrer? Hat er die richtige Breite? Passen Drop und Reach?
  • Hose: Wie? Hose vor Sattel? Ja, Hose vor Sattel! Mit einer gut sitzenden Hose mit gutem Sitzpolster lässt sich auch ein nicht ganz optimaler Sattel (ordentliche Einstellung vorausgesetzt) noch gut fahren, umgekehrt ist das eher nicht der Fall.
  • Sattel: Gesetzt den Fall man es nicht mit einem Sattel zu tun der lediglich als Regenschutz für die Sattelstütze seine Daseinsberechtigung hat, braucht man sich erst mit dem Gedanken einer Neuanschaffung befassen wenn alles perfekt eingerichtet ist, also Sattelhöhe, Sattelposition (vor/zurück) etc. Das bedeutet: nach einem kompletten Bike fitting kommt die Sattelfrage (wenn die dann noch im Raum steht).

Sicher gibt es viele Dinge die einfach Spaß machen und schön sind. Wenn man die €3000 für den superchicen Campagnolo® Bora Ultra Carbon-Laufradsatz in der Schublade herumliegen hat und daran Spaß hat, prima, go for it. Wenn es allerdings lediglich darum geht etwas mehr aus seinen Möglichkeiten zu machen und etwas mehr seiner Leistung auf die Straße zu bringen ohne dafür den letzten Cent aus dem Sparschwein kratzen zu müssen, dann wird auch ein gut gebauter Aluminium-Laufradsatz zu €350 den Zweck erfüllen – oder eine der oben angesprochenen Maßnahmen.