Bike fitting – Was ist bei mir anders?

Ein Bike-fitting ist ein Bike-fitting, oder?
In der Theorie ist ein Bike-fitting ein Bike-fitting, egal wo oder wer das macht es gibt ein “richtig” und das ist was du bekommst wenn du für ein “professionelles” Bike-fitting bezahlst.

Aber warum denke ich das ein Bike-fitting von kommerziellen Systemen (z.B. Retül) sich von meinen Set up’s unterscheidet?

Die angesprochenen Systeme vermitteln den Eindruck besonders präzise Ergebnisse zu liefern, es ist “High Tech” und “Computergestützt” das wirkt sehr “professionell”. Doch arbeiten diese Systeme lediglich mit Schätzungen und Durchschnittswerten aus erhobenen Daten und Algorithmen die in die Systeme einprogrammiert sind, das spiegelt den individuellen Körper mit seinen Besonderheiten nicht oder nur unzureichend wieder. Was weiß eine Maschine oder ein Computer Programm von deinen Füßen, deinen Händen, deinem Hintern, deiner Muskulatur, deinen Gelenken, deiner Beweglichkeit? Ein Mensch ist mit Durchschnittswerten nicht beschreibbar, dafür sind wir alle zu unterschiedlich.

Der Bike-fitter der das System bedient kann durchaus ein Experte sein, muss er aber nicht. Die Systeme sind so konzipiert das sie im Prinzip von jedem bedient werden können, ob der Ausführende physiologische Kenntnisse hat oder nicht ist im Prinzip unerheblich.

Meine Set up’s sind für dich, deinen realen Körper und für reale Bedingungen!
Ich bin in der Lage zu sehen wie flexibel und symmetrisch du bist, und wie mit Spannungen und eventuellen Blockaden in Gelenken und Muskulatur umzugehen ist um eine für dich angepasste Position auf dem Rad zu finden. Eine Maschine kann so etwas nicht beobachten.

Ein weiterer Punkt ist das Handling und das Fahren unter realen Bedingungen, was wissen die kommerziellen Systeme davon? Wird dort erfasst wie und wo du Rad fährst, dein individueller Stil, deine Vorlieben? Wenn du nur auf der “Rolle” “fährst” wo es keine Schlaglöcher, keine Kurven, keinen Verkehr, keine Abfahrten, keinen Wind gibt wirst du mit den Ergebnissen wahrscheinlich zufrieden sein – viel mehr als eine Stunde sitzt man eher selten darauf.

Aber warum liefern die Systeme keine Set up’s für die reale Welt, wo doch in den Algorithmen durchaus Reale-Welt-Erfahrungen eingeflossen sind?
Hier treffen wir auf die verbreitete Annahme das die “richtigen” Winkel der Schlüssel zu einem “richtigen” Set up sind. Die Winkel sind einfach zu messen und einfach zu beobachten, das ist schon alles, heraus kommt eine Zahl und mit Zahlen zu arbeiten ist etwas was Maschinen sehr gut können…

Ich messe keine Winkel, ich bin mir Ihrer bewusst aber es gibt wichtigers!

Spannungen minimieren und eliminieren:
Verspannungen sind der Feind jeder Ausdauerleistung. Verspannungen entstehen wenn Muskeln sich nicht mehr entspannen können. Beim Fahren auf dem Rad sollen die großen Muskeln in den Beinen die Arbeit machen, wenn noch viele andere Muskeln z.B. in den Armen zu arbeiten haben läuft irgendwas verkehrt.

Die aufgewendete Energie effizient in die Pedale bringen:
Die Pedale / Kurbeln folgen ihrer zirkulären Bewegung, das ist wofür sie gebaut sind, etwas anderes kann man damit nicht machen. Jede Kraft die nicht der zirkulären Bewegung der Kurbel dient ist eine Verschwendung von Energie. Schlimmer noch sorgen solche unnötigen Aufwendungen von Kraft dazu deine Balance auf dem Sattel zu stören.

Das Körpergewicht optimal (unter)stützen:
Wenn du in die Pedale trittst wird ein Teil deines Körpergewichtes von den Pedalen getragen, aber das meiste wird vom Sattel und vom Lenker getragen. Diese Punkte müssen sorgfältig angepasst werden um das Gewicht sinnvoll zu verteilen.
Kaum ein Radfahrer kennt nicht die Probleme mit tauben Händen, schmerzendem Nacken und Beschwerden in den Schultern…

Im Gegensatz zu maschinellen/computergesteuerten Bike-Fitting-Systemen kann ich sehen welche Muskeln gespannt und welche entspannt sind; Ich kann sehen wie du die Pedale bewegst; ich kann sehen wie dein Gewicht auf dem Rad verteilt ist und wie du im Sattel sitzt.

Meine Set Up’s unterscheiden sich in vielen Details:
Meine Set Up’s sind angepasst an den individuellen Radfahrer mit seinen individuellen Möglichkeiten und Ansprüchen. Komfortabel, langstreckentauglich mit aerodynamisch abgestimmter Haltung.

Sonst noch was?
Der Preis: Ich habe keine teuren Maschinen die bezahlt und unterhalten werden müssen, ich berechne lediglich ein paar Stunden Coaching Zeit, daher kosten meine Fittings lediglich €150, das ist etwa die Hälfte dessen was ein “High-Tech-Bike-Fitting” kostet.

Nabendynamo Laufrad

Die dunkle Jahreszeit steht an und mit ihr steigt die Notwendigkeit für ordentliche Beleuchtung am Rad. Jedenfalls für diejenigen die auch in dieser Zeit nicht auf ihr Training verzichten möchten, oder weiter mit dem Rad zur Arbeit, Schule oder Uni fahren wollen.

Man kann das heute locker mit guter Akku-Beleuchtung lösen, es gibt im Handel gute Lampen in ordenlicher Qualität zu vertretbaren Preisen. Schnell montiert meist leicht via USB Ladegerät aufzuladen. Für gelegentliche Nutzung eine perfekte Lösung.

Für die Vielfahrer und Dauernutzer unter uns ist das aber nicht die perfekte Lösung. Allein schon die beschränkte Akku-Laufzeit macht eine Batterie betriebene Beleuchtung zur zweitbesten Lösung. Da ist nach wie vor eine fest installierte, “autarke” Lichtanlage das Mittel der Wahl. Das heißt: Nabendynamo und ordentliche Lampen, eleganter Nebenefekt: ihr könnt mit dem Nabendynamo auch noch ein Ladegerät betreiben und damit z. B. ein Smartphone, das Navi oder eine Powerbank laden.

So, und hier kommt mein Angebot:

Ihr sagt mir was ihr braucht und für welchen Einsatzzweck und ich schlage euch das passende Material (Felge, Speichenanzahl, Einspeichmuster etc) für Nabendynamo-Laufrad vor. Entweder ich besorge das Material zu handelsüblichen Preisen oder ihr beschafft es selber und gebt mir das für den Laufrad-Aufbau. Am Material verdiene ich nichts, für das Einspeichen möchte ich €50 haben. Wer auch die Lampen mit der Verkabelung montagefertig oder auch gleich montiert haben möchte, kein Problem für weitere €30 gibt es das ganze Betriebsfertig montiert incl. aller Lötarbeiten. Wenn es noch ein Dynamo gespeistes USB-Ladegerät sein soll kommen noch €20 dazu, unterm Strich kostet das Gesamtpaket mit allem drum und dran €100 Arbeitskosten plus Material.

Welches Material und was kostet das ganze?

Nabendynamo:

Das beste was es zu kaufen gibt ist ein SON Nabendynamo, etwas teuerer aber auch sehr gut und sehr langlebig. Dazu kommt noch ein guter Reparatur-Service bei Schmidt Maschinenbau. Den SON Nabendynamo gibt es in verschiedenen Ausführungen und mit einer breiten Palette an Lochzahlen. Da findet sich für jeden Anwendungsbereich ein passendes Model.

Wer mehr auf das Budget achten will oder muss, ist mit einem SP (Shutter Precision) Nabendynamo gut bedient. Der SP wird in Asien hergestellt und ist daher entsprechend günstig, er erreicht allerdings nicht die Qualität und Leichtgängigkeit eines SON ist aber ein durchaus brauchbarer Nabendynamo.

Felgen:

Eine gute, günstige, robuste “geht immer” Felge für den Zweck ist die DT-Swiss R460: V-Profil, 18mm Innenmaß, Reifen ab 23mm perfekt mit 25 oder 28mm, Tubeless möglich, in vielen Lochungen erhältlich, kostet ca. €40 (oft darunter)

Eine schöne Felge für ein leichtes und schnelles Nabendynamo Vorderrad ist die Kinlin XC279: 28mm hoch, V-Profil, im Handel für ca. €60 zu haben.

Speichen:

Sapim, was anderes verbaute ich nicht. Hier je nach Wunsch und Einsatzzweck Sapim Cx-Ray Messerspeichen oder Sapim Laser mit Sapim Polyax Nippeln.

Lampen:

Hier gibt es wieder mehrere Möglichkeiten: Wer gute moderne und optisch ansprechende Lampen will kauft Supernova. Da gibt es nicht viel zu sagen, schaut euch das auf der Website an, das ist Topmaterial.

Die Alternative dazu SON Edelux Scheinwerfer mit passendem Rücklicht. Ebenfalls technisch und optisch Spitze.

Und dann gibt es noch Busch und Müller mit einer breiten Auswahl an Scheinwerfern und Rücklichtern. Hier gibt es von High-End bis Budget einiges an sinnvollen Kombinationen. Mit den Produkten von Busch und Müller verbunden mit eineigen Teilen von SON und Supernova lassen sich sehr gute und einigermaßen günstige Lichtanlagen zusammenstellen.

Verkabelung:

Wenn ich Supernova Lampen betreibe, verdrahtet ich die mit Supernova Kablen. Wenn ich SON Lamben betreibe nehme ich SON Koax-Kabel. Wenn ich Busch und Müller Lampen verbaute nehme ich nur dann B&M Kabel wenn ich auf das Budget achten muss/möchte. Die B&M Verkabelung kann man durchaus betriebssicher und sehr haltbar aufbauen, sie ist aber was die Steckverbindungen und die Bruch/Reißsicherheit der Kabel betrifft nicht auf dem Niveau z.B. der SON Koax Kabel.

Ein paar Beispiel-Konfigurationen:

  • Das Nabendynamo Laufrad für den Renner:

SONdelux Nabendynamo (ca. €230)
Kinlin XC279 Felge 20 Loch (ca. €60)
20 Sapim CX-Ray Speichen plus Nippel und Unterlegscheiben (ca. €60)
Felgenband (€10)
Einspeichen (€50)

Das fertige Laufrad wiegt dann knapp 1000g und kostet ca. €410

  • Das Robuste mit Blick aufs Budget

SP PV-8 Nabendynamo (ca. €90)
DT-Swiss R460 Felge (ca. €40)
28 Sapim Laser Speichen plus Nippel und Unterlegscheiben (ca. €25)
Felgenband (€10)
Einspeichen (€50)

Das fertige Laufrad kostet ca. €215

(Die Materialpreise sind etwas höher angesetzt, mit geschicktem Einkauf lassen sich hier und da noch ein paar Euro sparen)

Weitere Laufrad Konfigurationen auf Anfrage.

Das folgende Laufrad habe ich für mich selbst gebaut:

Den SONdelux in der 32 Loch Version hatte ich noch in der Schublade liegen, aber ein 32 Speichen Laufrad wollte ich damit nicht bauen. Also habe ich mit einer 32 Loch DT-Swiss R460 Felge und 16 Sapim CX-Ray Messerspeichen und 14mm Messingnippel ein sehr passabeles Laufrad aufgebaut. Das hält und fährt hervorragend war aber auch viel Arbeit. Mit 16 Speichen ist man schon sehr an der Grenze des technisch sinnvollen und kann sich im Zusammenhang mit dem SONdelux Resonanzprobleme einhandeln. Das ist alles in den Griff zu bekommen, braucht aber viel Feingefühl für die passende Speichenspannung und es barucht die Bereitschaft das Laufrad regelmäßig zu kontrollieren und zu warten.

Transpyrenee 2020

Am 22. August 2020 um 21:00Uhr wurde das Transpyrenee Ultracycling Rennen in Llanca (ES) gestartet, Ziel war San-Sebastian (ES). Hier ein paar Eindrücke vom Rennen. War ein tolles Erlebnis und eine große Herausforderung. In Zahlen: 1004km, 27.000 hm.

Sysiphos reloaded – Everesting

Es fehlte noch was bevor es für eine Woche Trainingsfrei gibt und zum See-Segeln geht. Kurzentschlossen habe ich mir ein Everesting “auferlegt”, schließlich muss man sich seine Herausforderungen in diesen Zeiten selber basteln. Die Idee das noch kurz vor dem “Mid-Season-Break” zu machen kam mir beim Training als ich im Kopf die Verbliebene Trainigswoche durchplante. Es fehlte einfach noch ein “größeres Ding”.

Die Vorgaben waren dafür schnell zusammengestellt:

  • Pacing Strategie testen
  • Bike fitting testen
  • Material testen
  • Ernährungs Strategie testen

Da in diesem Jahr noch Transpyrenee2020 auf dem Programm steht also die perfekte Möglichkeit einige Dinge auszuprobieren und zu testen. Alles in allem ein wenig “Laborversuch” ohne Labor aber mit Spaßfaktor.

Die Strecke lag auf der Hand: Der Ansteig in der Pfalz, Kalmit-Höhenstraße, im Prinzip optimal für ein solches Vorhaben. Die Daten: ca. 5,3km – 390hm – 7% , mit 24 Wiederholungen ist die Birne geschält und etwas mehr als die Höhenmeter des höchsten Berges der Erde sind eingefahren.

https://maps.app.goo.gl/EMcJeEmFJYpagovv5

Die Pacing-Strategie war die Sache so anzugehen das ich mich nicht komplett kaputt fahre sondern das selbe ein Tag später wiederholbar wäre. Das bedeutet für mich im Bereich von +/-200W- max. 230W bleiben (einige “Ausrutscher” nach oben passieren und sind einkalkuliert) und immer schön geduldig auch wenn es langsam geht, und die Abfahrten als Pause nutzen. Ich habe mir die 24 Wiederholungen in 8 Blöcke zu je 3 Auffahrten eingeteilt und danach jeweils eine Pause von ca. 10-15 Minuten eingelegt, nach dem 4. Block gab es eine Pause von ca. 30 Minuten.

Die Pausen waren vor allem zum Essen da. Ich hatte mir am Beginn des Ansteigs ein “Basislager” in Form eines Kleinwagens eingerichtet der angefüllt war mit Speisen und Getränken 😉 Da das ganze ja auch ein “Versuchsaufbau” war, habe ich alles Mögliche an Nahrungsmitteln und Getränken eingepackt: Obst, Gemüse, Reiskuchen, Käsebrote, allerlei Süßkram, Milch, Joghurt, Cola, Saft, Proteinpulver, Wasser, Iso-Drink. Ich wollte versuchen so viel an Kalorien reinzustopfen wie ich verbrenne, ein ehrgeiziges Unterfangen da der Magen das nicht ganz so toll findet wie der Kopf. Ich kam mir am Ende vor wie ein innerlich vollkommen verklebtes Kohlehydrat-Monster, ich wollte danach fasten, nichts mehr essen, nie mehr! – die Ansicht hat dann für etwa 2 Stunden gehalten 😉

Der Bike-fitting Test hat nur ergeben das alles gut passt. Eventuell ein paar kleine Änderungen wären mit aller Vorsicht denkbar, was aber schon in den Bereich geht wo man sich den Vorteil auf der einen Seite mit dem Nachteil auf der anderen Seite erkauft.

Zum Material: Die Veloflex Reifen mit Latex-Schlauch haben sich mehr als bewährt. Der Reifen läuft jetzt fast 3000km vorne und hinten pannenfrei. Das Fahrverhalten ist sehr angenehm, Kurvenstabil und gute Haftung. Ich habe z.Z. vorne und hinten 23mm aufgezogen, werde wohl für Transpyrenee hinten 25mm aufziehen. Auf mein Cervélo R3 lass ich als Langstreckenrad nichts kommen, das Rad bietet mir alles was es für lange Strecken braucht: Komfort, gutes Handling, Stabilität und ausreichend leicht ist es auch. Bib-Short und Trikot (lang und kurz) LaPassione sind hervorragend. Das einzige Teil was nicht genügt hat war der Scheinwerfer-Halter der seine Aufgabe des Haltens nicht so ganz richtig interpretiert hat (war mehr ein Dreher als ein Halter), das war dann in der Werkstatt in 5 Minuten mit der Ergänzung einer Zahnscheibe erledigt.

Sich mental über die Zeit bei Laune zu halten ist nicht immer einfach. Unablässig den selben Anstieg hinauf und wieder herunter zu fahren ist eine spezielle Erfahrung. Ich habe dabei immer wieder an “Der Mythos des Sysiphos” von Albert Camus denken müssen der den Zustand gut beschreibt. Ich möchte das ganze als lange und intensive Meditation beschreiben – eine tolle Erfahrung!

Die Daten

https://www.strava.com/activities/3733349798/embed/e867215919157ac12b7f11b4a4baa96d02c37a87

254.44km - 9106hm - 206W - 14:17:23 Fahrzeit (86% der Gesamtzeit)  – 16:41:22 Gesamtzeit

Jetzt warte ich noch auf die Bestätigung von everesting.cc das der Versuch nach den Regeln gültig ist, das wäre dann noch der zwar nicht unbedingt nötige aber doch schöne Zierrat einer guten Trainingseinheit 😉

UPDATE 19/07/2020:

Die Bestätigung: https://everesting.cc/hall-of-fame/#/hill/3733349798

Velo Service

Als passionierte Radsportler suchen wir wahrscheinlich alle nach dem nächst besseren Bike, leichter, schneller, komfortabeler, nach dem Motto ” Das bessere ist des guten Feind”. Auch der “Will haben” Faktor ist dabei nicht zu unterschätzen, schließlich ist ja auch Liebhaberei dabei. Doch wird für die meisten entweder der Blick auf den Kontostand oder der Platz in der Garage der limitierende Faktor sein, oder sich irgendwann die Frage nach dem Sinn der Übung einschleichen: Ist das ultimative Traumrad wirklich sooo viel besser, oder lässt sich mit geschicktem Tuning an der richtigen Stelle am vorhandenen Rad einiges mehr an Leistung herausholen? Und sind gut gestaltete Trainingspläne und Bike fitting nicht die am Ende die sinnvollere Investition?

Um das volle Potential aus einem Rad herauszukitzeln gibt es diverse Ansatzpunkte, der erste (und mit der wichtigste) ist die perfekte Anpassung an den Fahrer, sprich Bike fitting. Hier kommen die Kontaktpunkte in den Fokus:

  • Sattel
  • Lenker – (wenn die Breite, Drop und Reach passen gibt es hier einige unkomplizierte Möglichkeiten zur Optimierung).
  • Vorbau
  • Pedale / Cleats

Der nächste Ansatzpunkt mit viel Tuning-Potential sind die Laufräder. Auch hier lohnt es erst mal schrittweise vorzugehen:

  • Laufräder perfekt Zentrieren und auswuchten
  • Gutes, zum Einsatzzweck passendes Reifenmaterial montieren.
  • In einen neuen qualitativen Laufradsatz investieren

Antrieb: Hier braucht es auch nicht eine Schalterei in der Shimano Dura-Ace oder Campgnolo Record Klasse um schnell zu sein, Shimano Ultegra oder 105 bzw. Campagnolo Potenza machen einen prima Job und lassen sich mit ein paar kleinen Upgrades und perfekter Justierung auf Top-Niveau bringen. Wichtiger für die Performance des Antriebs sind jedoch andere Bauteile:

  • Kette
  • Kassette
  • Kettenblätter
  • Tretlager (Innenlager)
  • Züge – Hier ist oft die Ursache für schlechte Schaltperformance zu finden.

Eine gute Abstimmung der Übersetzung ist das A&O um die Leistungsfähigkeit des Fahrers auf die Straße zu bringen. Verschiedene Kassetten für flaches oder gebirgiges Terrain sind kein Luxus. Und nein, man braucht nicht unbedingt eine 11x oder 12x Schaltung um schnell zu sein, gut abgestimmte 10x oder gar 9x Antriebe sind robust und funktionieren hervorragend.

Der Steuersatz ist auch einen Blick wert, dieser sollte spielfrei eingestellt und die Lager leichgängig und frei laufen. Besonders das untere Lager braucht nach einiger Zeit des Betriebs etwas Zuwendung in Form von Reinigung und neuem Fett bzw Lagertausch.

Die Bremsen sind unsere Lebensversicherung und von daher ein elementar wichtiges Bauteil. Zum Felgenmaterial passende Bremsbeläge, perfekte Justage, geschmierte Gelenke und sauber laufende Züge machen mehr aus jedem Stopper.

Wer ein ordentliches Rad mit einem für die eigenen Körpermaße passendem Rahmen sein eigen nennt braucht also nicht unbedingt ein neues Rad um schneller, kraftsparender und komfortabeler unterwegs zu sein. Mit ein paar sinnvollen Modifikationen und Upgrades bzw. gut ausgewählten Komponenten lässt sich auch aus einem scheinbar “mittelmäßigen” Rad einiges herausholen und eine Menge Geld sparen.

Auch der Neuaufbau auf Basis eines ordentlichen Rahmens mit sorfältig ausgewählten Komponenten lohnt sich. Hier kann man sehr individuelle Lösungen kreieren und von vorne herein alles nach dem Bedarf und den körperlichen Gegebenheiten des Fahrers ausrichten.

Wer sich die erforderlichen Umbau und Justierungen nicht selber zutraut oder Beratung wünscht dem kann ich gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Bei mir erhalten Sie den ganzen Service: Bike fitting, Tuning, Neuaufbau, Umbau, Beratung

Kontakt: cyclosphie@posteo.de

Epic Sunday

Manchmal braucht man für eine Tour wie durch einen Luxus Bildband nicht in ferne Länder reisen, manches gibt es gleich mit Start von Zuhause.

Die Tour führt durch drei Mittlegebirgslandschaften in Rheinland-Pfalz. Lanschaftlich ein Erlebnis erster Güte. Man kommt vom Pfälzer Wald und das Westpfälzer Bergland an die Nahe duch den Hunsrück über den Soonwald an die Mosel und in die Eifel. Einmal um den Laacher See herum und zurück an die Mosel und westlich über die Höhe um Koblenz herum ins Mittelrheintal bis Bingen, von dort wiederum über die südlichen Hunsrückausläufer an die Nahe mit grandioser Aussicht auf die höchsten außeralpinen Felwände des Rotenfels. Von Bad Münster am Stein geht es durch das Alsenztal nach Rockenhausen, von dort um den Donnersberg herum zurück in den Pfälzer Wald.

Die Strecke ist sportlich anspruchsvoll, fast 6000hm wollen abgearbeitet werden. In der Eifel bei Roes wartet u.a. ein Anstieg mit ca. 20% Steigung auf und ab Rockenhausen wird auch nochmal ordentlich Hubarbeit gefordert.

Ein besonderes Highlight ist der Anstieg von Trais-Karden an der Mosel auf die Höhe nach Brohl in der Eifel. Felsdurchsetzter Wald begleitet die relativ steile Straße (bis 15%) durch eine Schlucht bis auf die Höhe. Die Landschaft erinnert fast ein wenig an Korsika…

Die gpx Datei gibt es hier zum Download

Das “Taube-Hände-Problem”

Taubheitsgefühle in den Händen sind eines der häufiger vorkommenden Probleme bei Radfahrern, schaut man sich in einschlägigen Foren um kann man neben hilfreichen Tipps auch Tipps zu lesen bekommen die man besser nicht umsetzt. Da wird auch gerne mal verbreitet “man muss sich halt mit der Zeit daran gewöhnen” oder “das gehört dazu” oder “schieb mal den Sattel etwas weiter nach vorne“. Während die ersten beiden Tipps an gefährlichen Unfug grenzen, ist letzterer schlichter Blödsinn. Mit der vor/zurück Einstellung des Sattels lässt sich weder das “Taube Hände” Problem noch ein Ggf. vorhandenes Reichweite-Problem lösen.

Hinweis: Es sollten auf dem Rad weder Schmerzen noch Durchblutungs- oder Empfindungsstörungen auftreten, alles das sind Symptome für eine fehlerhafte Einstellung des Rades!

Blausen.com staff (2014)

Taubheitsgefühle (Empfindungsstörungen) sind ein ernstzunehmendes Problem! Nach dem schon oben zitierten “man muss sich daran gewöhnen” Prinzip vorzugehen kann nicht unerhebliche, im schlimmsten Fall bleibende Schäden verursachen. Die Ursache des “Taube-Hände-Problems” können sowohl durch den Druck auf die Nervenbahnen (z.B. Ulnaris) der Hand als auch durch die Blockade des Blutflusses verursacht werden. Bisweilen können auch Verspannungen und Fehlhaltungen (bedingt durch mangelhafte Einstellung des Rades) im Bereich der Schultern, der Wirbelsäule oder auch des Beckens solche Symptome auslösen.

Hier mal einige Praxistipps wie man dem Problem beikommen kann:

Die Justage der Sattelneigung ist der erste Ansatzpunkt wenn es darum geht etwas Druck von den Händen zu bekommen. Ich gehe jetzt mal vereinfachend davon aus das das Rad dem Fahrer passt (Rahmengröße etc) und insbesondere die Sattelhöhe zumindest einigermaßen korrekt eingerichtet ist.

Als erstes braucht es einen Stabilitätstest, den führt man folgendermaßen aus: Auf einem Turbo-Trainer oder auf der Straße (vorzuziehen) mit mittler bis hoher Leistung (etwas schwererer Gang mit gewohnter Kadenz z.B. 52/17@90rpm) fahren und die Hände vom Lenker nehmen (ohne die Haltung des Oberkörpers zu verändern) und entweder seitlich zum Oberkörper halten oder hinter dem Rücken verschränken, im Idealfall kann man seine Position auf dem Sattel ohne besondere Anstrengung halten. Wenn das nicht der Fall ist, stellen sich folgende Fragen: Rutscht man nach vorne? Drückt die Sattelnase in die Weichteile?

Für die Einstellung der Sattelneigung braucht man folgende Werkzeuge:

  • Imbusschlüssel
  • Drehmomentschlüssel
  • Lineal oder Maßband evtl. auch eine Wasserwage
  • Geduld 😉

Als erstes die Ausgangsposition ausmessen: Dazu mit dem Lineal den Abstand zwischen der Sattelnase und dem Oberrohr in Fallinie messen. Hier ist Genauigkeit gefragt denn die Einstellungen erfolgen im Millimeterbreich und alles soll sowohl reversiebel als auch reproduzierbar sein. Am besten arbeitet man mit dem in einem Turbo-Trainer eingespannten Rad damit man die Einstellungen sofort testen kann. Es ist eine gute Idee sich die Maße und eine kurze Einschätzung jeder Einstellung zu notieren um später einen Überblick über alle Versuche zu haben.

Hat man im oben beschriebenen Test festgestellt das man auf dem Sattel nach vorne rutscht, wird die Sattelnase nun etwas anghoben beim ersten Schritt um 2mm, im anderen Fall, also bei Druck auf die Weichteile, gehts den umgekehrten Weg. Dann folgt der erste Test der neuen Einstellung auf dem Turbo-Trainer. Das Spiel nun solange treiben bis der “sweet spot” gefunden ist, zuerst in 2mm, später in 1mm Schritten.

Bei manchen Sattelstützen kann das Einstellen der Sattelneigung eine Aufgabe für den “Homo fummiliensis” sein, insbesondere Modelle mit einer zentralen Schraube zur Sattelbefestigung brauchen gerne mal den ein oder anderen Versuch mehr bis die gewünschte Einstellung sitzt. Für den ersten Test in freier Wildbahn die Verschraubung der Sattelbefestigung mit dem Drehmomentschlüssel auf das richtige Anzugsmoment bringen, je nach Art Sattelstütze sind hier Werte von 6-15Nm gefordert, das Anzugsmomnet ist i.d.R. an der Verschraubung angegeben.

Es ist nicht unbedingt davon auszugehen das nach dem ersten Versuch schon die ideale Einstellung der Sattelneigung gefunden ist, hier heißt es nicht die Geduld verlieren. Besonders wer das ganze im DIY Verfahren bewerkstelligt braucht meistens einige Versuche mehr bis alles passt.

Eine weitere Möglichkeit den Druck von den Händen zu bekommen oder diesen zumindest etwas zu mindern ist das doppelte Wickeln des Lenkerbands bzw. das Lenkerband an den neuralgischen Stellen zu unterfüttern. Das kann einiges an Druckspitzen und Vibrationen von den Händen fern halten. Auch qualitiativ gute Handschuhe (nach funktionalen Aspekten ausgewählt!) können eine weitere Hilfe bei Handproblemen sein.

Auch die Lenkerbreite, die Position der Bremsgriffe, die Vorbaulänge, die Sattelüberhöhung, die Cleatposition etc. können beim “Taube-Hände-Problem” mit eine Rolle spielen, das kann am besten bei einem Bike fitting Punkt für Punkt abgearbeitet werden. Ebenso wird eine Analyse der Sitzhaltung auf dem Rad mit dem entsprechenden begleitenden Gymnastikprogramm seinen Teil zur Lösung des Problems beitragen.

Wellenreiten – SQlab 612 Ergowave R

Das jüngste Sattel-Modell in der Ergowave Serie der 612 Ergowave R von SQlab ist besonders für eine leistungsorientierte Haltung mit mehr als 5cm Sattel-Lenker-Überhöhung konzipiert, richtet sich also vornehmlich an ambitionierte Rennradfahrer. Da mich das Konzept des Sattels interessiert hat – insbesondere die Idee mit der “Welle” – und ich ausserdem schon länger vorhatte mich den Produkten von SQlab näher zu befassen, habe ich den SQlab-612-Ergowave-R gekauft, montiert und getestet.

SQlab Ergowave R

“Kürzer – Taillierter – Leichter – schneller” so beschreibt SQlab den 612-Ergowave-R.
Kürzer ist der Sattel in der Tat, um rund 20% weniger Sattelnase gegenüber z.B. einem üblichen Rennrad Sattel. Taillierter: es gibt viel Freiheit für die Oberschenkel. Leichter: da gibt es mit 150g mit den S-Tube und 125g mit den Carbon Sattelstreben nichts zu meckern. Schneller: nun gut, das ist relativ aber insofern richtig das ein Sattel der sowohl gut stützt als auch keine Beschwerden verursacht dem Fahrer hilft sein Leistungsvermögen abrufen zu können und ihn somit schneller macht.

SQlab Ergowave R

Das Einrichten des Sattels ist nicht trivial, hier entscheiden Justierungen im Millimeterbereich über Wohl oder Wehe. Sowohl die Sattelneigung als auch die vor-zurück Position muss exakt eingestellt werden damit das Konzept wirklich gut funktioniert und die Vorteile zur Geltung kommen. Hier ist die Hilfe eines Bike-Fitters durchaus empfehlenswert möchte man das Maximum an Leistung und Komfort aus dem Sattel herausholen. Wer die Einrichtung des Sattels lieber in Eigenregie bewerkstelligt, sollte sich viel Zeit zum experimentieren lassen um den “Sweet spot” zu finden. Durch die kurze Bauform des Sattels kann ggf. ein Wechsel der Sattelstütze notwendig werden da der Sattel, bedingt durch die kurze Bauform, etwas weiter nach vorne positioniert werden muss.

SQlab Ergowave R

SQlab bietet des Sattel in den Breiten 12/13/14cm an. Vor dem Kauf steht also erst einmal eine Vermessung der Sitzknochen an um die passende Breite bestimmen zu können. Demenstprechend gibt keine spezifischen Frauen oder Männer Modelle, es wird allein nach dem Sitzknochenabstand der passende Sattel gewählt. Es ist damit nicht unbedingt gesagt das der Sattel für jeden Hintern passt, aber er hat das Zeug dazu sehr vielen Hintern zu passen (exakte Einstellung vorausgesetzt).

SQlab Sitzknochenvermessung

Praxis? Toll! Ein hervoragend konzipierter Sattel: Fest, kein Druck auf die Weichteile, Beinfreiheit, ermüdungsfreies Sitzen über Stunden. Das Bezugsmaterial ist rutschhemmend, der Flex der Sattelschale und die Dämpfungseigenschaften der (sehr straffen) Polsterung angenehm. Der im übrigen hervorragend verarbeitete Sattel ist voll Langstreckentauglich, auch nach 12Std. im Sattel gab es keinerlei Einschränkungen oder gar Beschwerden. Es braucht natürlich etwas Zeit bis man sich an den Sattel adaptiert hat, die passende Position auf der “Welle” will gefunden werden. Das geht aber nach meiner Erfahrung recht schnell von statten.

SQlab bietet eine Testphase von 30 Tagen nach Kauf (im Webshop) für die Sättel an, dadurch wird das Ausprobieren erheblich erleichtert. Abgesehen davon lässt sich an dieser Kulanz ablesen wie sehr diese Leute von ihren Produkten überzeugt sind. Hier werden nicht irgendwelche Werbeblasen in die Luft gepustet sondern hier wird ein ausgereiftes Produkt angeboten, das mit Sorgfalt entwickelt und produziert wurde.

https://www.sq-lab.com/

My private Ostermarsch

“Leider sind durch die vielfältigen Beschränkungen keine realen Versammlungen wie Ostermärsche möglich. Aber dafür gibt es ja das wunderbare Outfit der Pacemakers. Wer macht es wie ich als Koordinator und ist die kommenden Tage ebenso gekleidet unterwegs? “ So lautete die Aufforderung in einer Mail von Roland Blach dem Koordinator des Pacemakers Radmarathons. Das habe ich dann gerne in die Tat umgesetzt. Damit das ganze auch Pacemakers würdig ist habe ich eine Strecke von knapp 300km länge ausgewählt, mich in “Schale” sprich in das Pacemakers-Trikot geschmissen und den Ostersanntag auf dem Rad verbracht und das Trikot und damit auch die Botschaft für den Frieden durch die Lande getragen. Die Tour führte auch durch Ramstein und an der Nato Air Base vorbei die jedes Jahr Ziel des Pacemakers Radmarathons ist.

Annweiler am Trifels
Kartenansicht

Die gpx-Datei zum Download gibt es hier

Links:

https://www.facebook.com/pacemakers.radmarathon/

http://www.pace-makers.de/

Cyclosophie Bike fitting

Aktuell gibt es das Cyclosophie Bike fitting Paket günstig via ebay zu kaufen:

Get a proper fit

Bike fitting für Rennrad / Fitnessbike

Fahrrad und Fahrer werden so in Balance gebracht das lange Trainigseinheiten, Radmarathon, Brevet, Rennen etc. schmerzfrei, komfortabel und mit optimaler Leistungsfähigkeit bestritten werden können und Verletzungen sowie körperliche Schäden vermieden werden. Der Focus ist dabei sowohl auf das Material (Fahrrad/Teile/Ausrüstung) gerichtet ist als auch in gleichem Maß auf den Körper des Sportlers. Die Haltung und Fahrtechnik auf dem Rad wird analysiert um eventuelle Verspannungen und Dysbalancen zu erkennen und zu korrigieren.

Im Angebot enthalten:
1. Session: Interview, Analyse der Position auf dem Rad, Grundlegende Anpassung.
2. Session: Nach ca. 30-40 Trainigsstunden Kontrolle und evtl notwendige Feinjustage.

Hier geht’s zum Angebot: https://www.ebay.de/itm/163902111174